Geistliche Impulse

Predigt zu Pfingsten 2021

Liebe Schwestern und Brüder,
 
„sie tat nichts Außergewöhnliches, aber das alltäglich ihr aufgegebene tat sich außergewöhnlich gut.“
 
Dieses Zitat kennzeichnet wie wohl kein anderes das Leben und Wirken von Schwester Blandine Merten aus Düppenweiler, deren Gedenktag die Kirche von Trier in dieser Woche am 18. Mai feierte. Sie selbst hat das mit den Worten ausgedrückt: „Was ist es doch Großes, wenn man so ganz ein Werkzeug in der Hand Gotts wird, um anderen zu helfen und sie zu erfreuen.“
 
Ich finde das sehr beeindruckend, wenn man so etwas über einen Menschen sagen kann: „sie tat nichts Außergewöhnliches, aber das alltäglich ihr aufgegebene tat sich außergewöhnlich gut.“ Gleichzeitig liegt darin auch etwas Beruhigendes, denn wir glauben ja oft, wir müssten ganz besondere und ungewöhnliche Dinge tun, um Gott zu gefallen. Das ist aber ganz und gar nicht so. Schwester Blandine hat als Lehrerin gearbeitet, sie wurde von 1899 bis 1902 in Vallendar ausgebildet und war anschließend bis 1908 als Lehrerin tätig, die längste Zeit davon in Morscheid. Ihre Schülerinnen und Schüler sagten über sie: „Sie war nicht nur eine von allen geachtete und gelliebte, vorbildliche Lehrerin, sondern auch eine beständige Helferin in Notlagen.“ Man kann also sagen, sie ist mit ihrer ganzen Kraft, mit Leib und Seele, in diesem Beruf aufgegangen. Sie hat den Beruf und vor allem natürlich die ihr anvertrauten Kinder und Jugendlichen geliebt von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all ihrer Kraft. Das erinnert uns natürlich nicht nur zufällig an die Antwort Jesu auf die Frage nach dem ersten und wichtigsten Gebot, die wir in den Evangelien finden: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele, mit deiner ganzen Kraft und deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe. Für Schwestern Blandine war das eins, die Liebe zu Gott und die Liebe zu den Menschen. Sie sagte: „Der Glaube ist die übernatürliche Atmosphäre, die mich in allen Dingen und Geschöpfen Gott sehen lässt.“
 
Aus dieser Betrachtung des Feuereifers von Schwestern Blandine für ihre Berufung, ich verwende diesen Begriff hier ganz bewusst, denn wenn man den Beruf so lebt, wie sie es tat, dann ist es definitiv eine Berufung, wird eines ganz klar: wenn man von einer Sache, einer Tätigkeit, eben seiner Berufung so erfüllt ist und innerlich dafür brennt, dann ist es doch ganz klar, dass man diese alltäglichen Aufgaben besonders gut erfüllt. Wer nur zu einem Job geht, um dort Geld zu verdienen und jeden Tag froh ist, wieder weg zu kommen, der wird das nie erreichen.
Ich hatte letzten Donnerstag in der Abendmesse hier in St. Laurentius eine Begegnung, die das auch zeigt. Bei der Messe war eine Sängerin mit dabei, die wundervoll durch ihren Gesang die Liturgie bereichert hat. Man hat bei dem Gesang die Leidenschaft gespürt, die sie in diese Lieder gelegt hat. Es war absolut beeindruckend. Als Pastor Lessel sich am Ende der Messe namentlich bei ihr bedankte erkannte ich diesen Namen der Sängerin, hätte ihn aber nie mit Gesang in Verbindung gebracht. Ich kannte die Frau, weil wir in den 90er Jahre zusammen das Biologiestudium in Saarbrücken begonnen hatten. Ich bin dann zu ihr gegangen und habe mich mit ihr unterhalten. Sie meinte, Biologie war nicht das Richtige, sie hat dann aber erkannt, dass ihre Liebe der Musik und dem Gesang gilt und sie wechselte an die Musikhochschule, wo sie nun als Dozentin wirkt und eben auch das für sie alltägliche, nämlich den Gesang, so außergewöhnlich gut tun kann, dass sie damit die Herzen der Menschen berührt.
 
Die Berufung, die in all diesen Fällen zum Ausdruck kommt, ist aber nichts, was von innen aus einem selbst kommen kann. Sie wird einem gegeben. So kann man sich auch nicht selbst für etwas begeistern, sondern man muss sich begeistern lassen. In dem Evangelium, das wir heute gehört haben, wird den Jüngern das Kommen des Beistandes, also ihre Begeisterung erst noch angekündigt. Um zu verstehen, was dann in der Apostelgeschichte beschrieben ist müssen wir uns in die Situation der Apostel vor der Geistsendung hineinversetzen. In dem vorausgehenden Kapitel steht sinngemäß: sie kamen nach der Himmelfahrt Jesu in die Stadt, gingen in ein Obergemach, wo sie von nun an ständig blieben. Sie verharrten dort im Gebet. In diese Situation fällt auch die Wahl des Matthias als 12. Apostel. Man kann sich die Gruppe als verängstigt vorstellen, sie fühlten sich vielleicht auch alleingelassen. Erst mussten Sie Jesu Tod am Kreuz verkraften, dann durften Sie dem Auferstandenen begegnen und er hat ihnen nochmal neu aus dem Licht des Ostergeheimnisses die Schrift erschlossen und nun hatten sie ihn schon wieder verloren. In diese Situation der Verunsicherung, der Zurückgezogenheit und wohl auch der Angst hinein kommt das Ereignis, dass wir heute feiern: Sie wurden erfüllt von einem Sturm, das Feuer begann in ihnen zu brennen. Plötzlich waren sie in der Lage, die Botschaft von Jesus so zu erzählen, dass jeder sie verstehen konnte. Sie spürten im wörtlichen wie im übertragenen Sinn die Begeisterung für das Evangelium und da konnten sie nicht mehr im Obergemach sitzen bleiben. Sie mussten hinausgehen und in allen Sprachen Gottes große Taten verkünden. Jetzt erst konnten sie verstehen was es bedeutete als Jesus das Kommen des Geistes ankündigte, der sie in die ganze Wahrheit führen sollte. Jetzt redeten sie nicht mehr aus sich selbst heraus, sondern aus der Kraft des Geistes, der sie erfüllte - also aus ihrer Begeisterung heraus. Nur so können Sie die Botschaft des Evangeliums mit Leben erfüllen. Wir sprechen auch nicht umsonst davon, dass man von einer Sache brennen muss, dass ein Feuer in einem entzündet werden muss und dass man begeistert werden muss, damit man das alltägliche, einem jeden von uns Aufgetragene, außergewöhnlich gut tun kann.
 
Für jeden und jede von uns steckt in dieser Botschaft von Pfingsten auch ein Test. Habe ich das Evangelium so aufgenommen, dass ich davon begeistert bin und dass ich geradezu dafür brenne, meinen mir aufgetragenen Teil dieses Evangeliums in meinem ganz alltäglichen Leben zu verwirklichen? Für Schwester Blandine Merten war es die Leidenschaft, mit der sie als Lehrerin tätig war durch die sie das Evangelium lebte. Für meine Bekannte ist es ihr wundervoller Gesang, mit dem Sie die Herzen der Menschen berühren kann. Für andere kann es die Aufgabe in der Pflege sein, wenn sie sich hingebungsvoll um die ihnen anvertrauten Menschen kümmern. Es kann auch einfach die Art und Weise sein, wie ich den Menschen in meiner Umgebung begegne. In seinen Abschiedsreden hat Jesus auch gesagt: „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr einander liebt.“ (Joh 13, 35). Und der Apostel Paulus beschreibt in seinem Brief an die Galater die Früchte des Heiligen Geistes und damit die Folgen der Begeisterung: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung;“.
 
Daran erkennt man also, ob jemand ein begeisterter Jünger/eine begeistere Jüngerin Jesu ist, dass sie oder er das Leben und seine ganz individuelle Berufung mit Begeisterung und der brennenden Flamme lebt. Ich habe in dem Zusammenhang schon bei mehreren Autoren gelesen: wenn das gelingt, dann schreiben wir die Evangelien weiter und das Leben aus dem Geist Gottes, aus unserer Begeisterung für das Evangelium wird zu einer Art fünftem Evangelium. In diesem Sinne möchte ich Ihnen den Auftrag geben: lassen Sie sich begeistern von der Botschaft des Evangeliums und dann - um es mit den Worten des Heiligen Franziskus zu sagen - geht hin und verkündet das Evangelium, notfalls auch mit Worten. Sie wissen ja: sie müssen dafür nichts Außergewöhnliches tun. Tun Sie einfach das alltäglich ihnen Aufgegebene außergewöhnlich gut.
 
Amen.

Auf der Suche nach den verlorengegangenen Dingen…

Dieser Satz hört sich schon fast so an, wie der Titel eines Buches oder Films. Mich stimmt er nachdenklich. Und je mehr Zeit ich mit dem Nachdenken verbringe, umso länger wird meine Liste.

Vielleicht geht es Ihnen ähnlich wie mir?! Die Coronapandemie, die Zeit der Einschränkungen dauert nun bereits fast 12 Monate. Etwas spitz formuliert - 12 Monate Fastenzeit - das gab es noch nie. Und so ist es sicherlich nicht verkehrt, in der tatsächlichen Fastenzeit einmal über diese lange Zeit nachzudenken. Auf was habe ich eigentlich alles verzichtet und verzichten müssen?!

Kontakt zu Freunden und Familie - Geselligkeit - Urlaub - Kirche; zunächst Überschriften einer noch viel längeren Aufzählung. Umarmen, jemanden in den Arm nehmen, trösten, usw…

Ist es möglich, alles auf Anfang zu setzen, wenn uns diese Pandemie eines Tages nicht mehr im Griff hat?! Oder müssen wir neu für uns schauen, was eigentlich alles verlorengegangen ist?!

Es gibt Menschen, die habe ich seit 12 Monaten nur noch mit Maske gesehen… Ich selbst bin ein Jahr älter geworden, ohne dass es jemand mitbekommen hat…

Vielleicht setze ich nach dieser Zeit neue Prioritäten, nehme mein Umfeld, die Menschen und Gott ganz anders wahr… Viele Fragen und noch weniger Antworten.

Wie ist es mit meiner Beziehung zu Gott?! Ist sie auch verlorengegangen oder stärker geworden?!

Ich glaube es wird anders sein als vorher. Die Suche nach dem Verlorengegangenen wird ganz sicher ein Prozess sein und kein Akt von heute und morgen. Nutzen wir die wenigen Wochen der Fastenzeit über diese Fragen nachzudenken.

„Der Mensch ist nie größer als dort, wo er kniet.“

Dieser Satz stammt von dem charismatischen Papst Johannes XXIII. Vielen ist er auch als lächelnder Papst bekannt. Es lohnt sich einmal, über diese wunderbare Feststellung nachzudenken. Sicherlich hatte der Papst bei der Formulierung eine genaue Zielgruppe vor Augen. Während seiner Zeit fand in Rom das zweite vatikanische Konzil statt. Vieles war im Aufbruch, so auch die Stellung des normalen Gottesvolkes und der Laien innerhalb der Kirche. Eines wird deutlich. Für diesen Papst war die Mitte allen kirchlichen Handelns klar, nämlich Jesus Christus. Und dieser Jesus hat sich im Stall von Bethlehem klein gemacht, um dir und mir auf Augenhöhe zu begegnen. Das bedeutet auch für mich selbst, mich so klein zu machen, dass ich wiederum ihm begegnen kann, wenn ich denn möchte. Gottesbegegnung geschieht immer auf Augenhöhe und so bleibt mir nur die Feststellung, dass auch Menschenbegegnung auf Augenhöhe geschehen sollte. Und auch hierauf hatte Johannes XXIII. eine Antwort und fing dabei bei sich selber an. Unruhig wegen seiner Verantwortung soll ihm nachts im Traum ein Engel erschienen sein mit den Worten: „Giovanni, nimm dich nicht zu wichtig.“ Danach konnte er wohl ruhig schlafen. Johannes, eine Person, die ich zu gerne kennengelernt hätte. Sein Leben und sein Wirken haben Spuren hinterlassen und so kann dieser Satz aus vergangenen Zeiten durchaus unser heutiges Leben hinterfragen.

St. Martin

Martinsfeuer und Martinsumzüge fallen in diesem Jahr aus. Doch das Teilen, für das der Hl. Martin Vorbild und Beispiel ist, findet auch weiterhin statt. Pfarrer Matthias Marx hat die Kleiderkammer der Caritas in Saarlouis besucht.

https://www.sr-mediathek.de/index.php?seite=7&id=95113

Allerheiligen - die Geduld umarmen

Wenn von den Heiligen die Rede ist, so versinkt man oftmals in Ehrfurcht. Ist das „heiligsein“ doch ein Zustand, der nicht greifbar ist und den man nur schwer erreichen kann.

So gibt es Menschen, die probieren es gar nicht erst aus, so zu sein wie ein Heiliger oder eine Heilige. Es ist einfacher, die Heiligen auf einen Sockel zu stellen, zu ihnen hinaufzuschauen und sie anzubeten.

Eines wird oft vergessen, es waren Menschen, so wie du und ich, die auf dieser Welt gelebt und diese mitgestaltet haben. In besonderer Weise haben sie sich vielleicht ein bisschen mehr auf das Wesentliche konzentriert und sich weniger um sich selbst und dafür mehr für den Anderen eingesetzt. Dies ist ein erstes Kriterium, die Heiligkeit zu erlangen. Ich denke ein bisschen weniger an mich und dafür mehr an meine Mitmenschen. Weiter waren die Heiligen Menschen, die den Kern des Evangeliums verstanden und gelebt haben, die vor allem die Armen, Kranken und Schwachen Menschen im Blick hatten. Geld, Eigentum und die eigene Absicherung spielten eher eine untergeordnete Rolle. Hier heraus wird ein zweites Kriterium deutlich, nämlich die Ärmsten dieser Welt im Blick zu behalten. Ein drittes Kriterium, das Wunder. Und es wundert mich nicht, dass es davon nur selten welche gibt. In einer durchgeplanten und durchstrukturierten Zeit wie heute, ist nur wenig Platz für das Unvorhergesehene und das Planlose. Es ist kein Platz dafür, einfach mal etwas aus der Hand zu geben. Denn nur wenn ich etwas aus der Hand gebe oder besser gesagt, etwas in andere Hände lege, kann auch ein Wunder geschehen. Denn ein Wunder kann ich nicht herbeiführen oder selbst steuern, es ist ein Geschenk. Vielleicht ist das dritte Kriterium das Wesentliche; etwas in andere Hände zu legen, damit ein Wunder geschehen kann. Dafür braucht es eine Gabe, die Geduld. Und sie fordert uns alle in den letzten Wochen und Monaten ganz besonders heraus. Mir persönlich, fällt sie sehr schwer. Aber zum Glück gibt es einen Heiligen, von dem ich hinsichtlich Geduld etwas lernen kann. Von dir, lieber heiliger Benedikt kann ich lernen, die Geduld zu umarmen und sie anzunehmen. Ein schönes Bild, wie ich finde, gerade in einer Zeit, in der Abstand das Gebot ist.

Impuls und Film Pfingsten

Warum ist eigentlich ausgerechnet eine Taube das Symbol für den "Heiligen Geist"? Pfarrer Matthias Marx hat im Beitrag "AUS CHRISTLICHER SICHT" zum Pfingstfest die Antwort darauf.

https://www.ardmediathek.de/sr/video/aus-christlicher-sicht/aus-christlicher-sicht-28-05-2020/sr-fernsehen/Y3JpZDovL3NyLW9ubGluZS5kZS9BQ1NfODgyNzI/
 
 

Pfingsten

„Das Volk, das in der Finsternis ging, sah ein helles Licht; über denen, die im Land des Todesschattens wohnten, strahlte ein Licht auf.“ So steht es geschrieben im Buch Jesaja.

Hierbei handelt es sich eigentlich um eine klassische Bibelstelle der Adventszeit. Und doch gewinnt dieser Vers für mich in den letzten Wochen und Monaten immer mehr an Bedeutung, auch mit Blick auf das bevorstehende Pfingstfest. Man könnte den Eindruck haben, der Prophet Jesaja hätte diesen Vers für uns geschrieben. So beschreibt es doch für viele Menschen ihre jetzige Situation und Stimmungslage.

Ich denke hierbei an alle Menschen, die sich seit Wochen für andere aufopfern durch ihren Dienst in den Krankenhäusern und Altenheimen, in den Kitas, in der Seelsorge, in den Supermärkten. Die Lage war und ist teilweise unerträglich.

Ich denke an die Menschen, die in finanzielle Not geraten sind, weil sie in Kurzarbeit mussten, oder ihr Geschäft nicht aufmachen durften.

Ich denke an die alten und kranken Menschen, an die Risikogruppen. Auch für sie werden hoffentlich wieder bessere Tage kommen.

Ich denke an die Menschen, die Ängste haben und sich sehnen nach Normalität.

Aber es gibt auch diejenigen, die immer noch nichts verstanden haben. Sie glauben im Licht zu sein und doch wandeln sie weiter im Dunkeln mit ihren Verschwörungstheorien. Sie machen die Menschen verrückt und zeigen offenkundig ein Bild der Gesellschaft auf, dass wir keineswegs wollen.

Und alles konzentriert sich hin auf das Pfingstfest.

„Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort.  Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daher fährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.  Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.  Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.“

Diese Verse aus der Apostelgeschichte beschreiben mit wenigen Worten das großartige Ereignis von Pfingsten. Sie rütteln auf und führen heraus aus einer teilweisen Gelähmtheit, der zuvor beschriebenen Situationen. Der Geist rüttelt uns wach und erfüllt uns mit Mut und neuer Kraft, vor allem aber auch mit Einsicht und Verstand. Es ist von einer Gemeinschaft die Rede, die etwas verstanden hat, die sich versteht und in sich stimmig ist, die gemeinsam auf einen Nenner kommt. Pfingsten ist das Fest, dass uns Einheit vermittelt. Denn schließlich sitzen wir alle gemeinsam in einem Boot oder wie Jesaja schreibt als ein Volk, dass sich in der Dunkelheit sehnt nach Licht. Und am Ende des Tunnels leuchtet uns ein Licht auf, immer und immer wieder. Vergessen wir das nicht.

Ich wünsche uns diese Geschlossenheit von Pfingsten, den Durchbruch, trotz scheinbar unterschiedlichen Sprachen, uns zu verstehen als eine Einheit und Gemeinschaft. Ich wünsche uns den Geist der Kraft und des Mutes, dass wir auch diese Krise gemeinsam überstehen. Ich wünsche uns den Geist der Weisheit, manchmal zu denken, bevor wir reden. Ihnen allen ein frohes Pfingstfest!

„Auf dem Antlitz der Kirche erstrahlt das Licht Christi.“

Dieser, wie ich finde, wundervolle und ausdrucksstarke Satz befindet sich in den Texten des II. Vatikanischen Konzils, genauer in den Einleitungsworten der Kirchenkonstitution „Lumen gentium“.

Wenn die Konzilsväter vom Antlitz der Kirche sprechen, meinen sie nicht das Gebäude, sondern die konkreten Menschen, die zu ihr gehören.

Das Licht Christi soll auf den Gesichtern der Menschen erstrahlen, die Kirche ausmachen und sein wollen.

In unseren Gesichtern soll Gott erstrahlen, spürbar und greifbar sein.

Gott ist in jedem von uns und wirkt auch durch uns. Wenn Menschen mit Kirche, mit uns in Berührung kommen und in unsere Gesichter schauen, sollen sie etwas von diesem Licht Christi sehen und erkennen.

In den vergangenen Wochen war davon einiges zu spüren. Viele konnten nur durch kleine Gesten oder ein Lächeln auf Abstand etwas von der Osterfreude weitergeben.

Behalten wir uns diese Eigenschaft bei und lassen wir uns immer wieder hinterfragen: Ist an mir und dir wirklich das Licht Christi sichtbar?! Strahlen wir etwas von der Liebe Gottes aus?!

Vielleicht können diese Gedanken auch auf dem weiteren Weg, hin zu einer neuen Pfarrei, ermutigen, aber auch unser Anspruch und Maßstab sein.

Es geht nicht immer um unsere eigenen Interessen und Neigungen, sondern vielmehr um die Größe Gottes. Er muss leiten und führen. Es ist die Chance, ihn durch uns wirken zu lassen.

 

Immer wenn Frère Roger, der Gründer und Prior der Gemeinschaft von Taizé die Kirche beim Gottesdienst betrat, lief vor ihm eine Schar Kinder. Dabei legte er die Hand auf die Schulter eines Kindes. Ist es nicht ein starkes Zeichen, auf was es ankommt?! „Der der führt, lässt sich führen.“ Auch Leitung muss sich führen lassen.

Es gibt ihn doch – den Engel!

Schon oft habe ich von ihm gehört, doch gesehen habe ich ihn noch nie, den Engel.

Es wird erzählt, dass er Menschen in Not hilft und dort zu finden ist, wo man ihn am Meisten braucht, der Engel.

Es wird erzählt, dass er dort ist, wo Menschen Entscheidungen treffen müssen; er unterscheidet die Geister, der Engel.

Eines Nachts träumt Jonas von Tim, der mit seinen Hausaufgaben nicht zurechtkommt. Am nächsten Tag telefonieren und skypen die beiden Jungs miteinander und besprechen die Aufgaben.

In der darauffolgenden Nacht träumt er von seiner Oma, die wegen der Coronakrise nicht vor die Tür gehen kann. Sie hat keine Vorräte mehr. Am nächsten Tag zieht Jonas seine Maske an und geht für die Oma einkaufen.

Auch in den kommenden Nächten träumt Jonas ähnliche Situationen. Das alles nimmt ihn ziemlich mit.

In der nächsten Nacht träumt er von dem Engel, von dem er schon so viel gehört hat. Gesehen hat er ihn noch nie. In seinem Traum redet er mit ihm, dem Engel und sagt:

„Kannst du nicht etwas gegen das Virus tun?!“

Der Engel antwortet: „Nein das kann ich nicht. Es steht mir nicht zu in den Verlauf des Lebens und die Natur einzugreifen. Aber ich kann etwas für Zusammenhalt und Gemeinschaft, für Freundschaft und Liebe tun. Ich kann mich in der Welt umsehen und um mich herum, schauen, wer meine Hilfe braucht.“

Am nächsten Morgen schaut Jonas in den Spiegel.

Endlich! Schon oft hat er von ihm gehört, dem Engel, gesehen hat er ihn noch nie. Aber jetzt hat er es verstanden. Ich kann für den Anderen ein Engel sein.

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