Das nachfolgende Gebet wurde Pfarrer Müller während seines diesjährigen Urlaubs in Österreich geschenkt. Es ermutigt, wie unsere Synode sagt, sich herausrufen zu lassen und im Blick auf den Herrn, vertrauensvoll den Weg des Glaubens zu gehen.
Herr Jesus Christus,
Du hast den weiten Weg nicht gescheut
und bist vom Vater her zu uns gekommen,
um unter uns zu wohnen.
Du bist mitten in der Unrast einer beschwerlichen Reise geboren.
Du hast alle Wege durchmessen:
Jene des Verbannten,
jene des Wallfahrers,
jene des Wanderpredigers.
Reiße mich heraus aus meiner Ichsucht und Bequemlichkeit!
Schicke mich auf den Weg!
Herr Jesus Christus, Du hast so oft die Berge aufgesucht,
um in ihrer Stille den Vater wiederzufinden,
um Deine Apostel zu unterweisen und um die Seligkeiten zu verkünden,
um Dich als Opfer darzubringen,
um die Apostel auszusenden und zum Vater zurückzukehren.
Ziehe mich nach oben,
lasse mich Dein Seilgefährt sein!
Nach dem Beispiel des heiligen Bernhard will ich auf Deine Worte achten und mich aufrütteln lassen von Deiner Liebe.
Immer wieder mache ich es mir gemütlich;
Du aber forderst von mir, aufzubrechen
wie Abraham in der Kraft des Glaubens.
Immer wieder richte ich mich behaglich ein,
Du aber verlangst von mir
den weit ausholenden Schritt des Vertrauens hin zu Dir,
zum höchsten Gipfel, in der Herrlichkeit des Vaters.
Aus Liebe hast Du mich geschaffen, damit ich fortan für Dich lebe.
Sprich auch zu mir: Steh auf und geh!
Damit ich höher steige über alle Berge hin zu Dir,
mit allem, was ich bin,
mit allen meinen Brüdern und Schwestern
und mit der ganzen Schöpfung,
unaufhaltsam zu Deiner Ehre.
(Chorherr Gratien Volluz, Simplon)